Das lockende Weib und der Tod
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Gerne versammelten Symbolisten des 19. Jahrhunderts wie Arnold Böcklin, Franz von Stuck und Max Klinger mythologische Mischwesen auf ihren Gemälden. Mit ihrer starken sinnlichen Ausstrahlung standen sie bildhaft für die ungebändigte, triebhafte Natur. Sphinx und Sirene dokumentieren eindringlich eine Verbindung von Leidenschaft und Tod. Das Motiv der dämonischen Verführerin hat in der Literatur bis in die heutige Zeit hinein überlebt. Schon im 19. Jahrhundert war es nicht ungewöhnlich, Sphingen oder Sirenen zum Vergleich heranzuziehen, wollte man besonders verwerfliche oder lasterhafte Frauen beschreiben. Als solche galten etwa Hetären, gebildete und sozial anerkannte Frauen, die sich den Liebesdienst wie Prostituierte bezahlen ließen. Die weiblichen Mischwesen, die im 19. Jahrhundert entstanden, sollen aber vor allem stets vor Augen führen, dass „hinter der blendendsten Schönheit und der berauschendsten Sinnlichkeit doch der Tod lauert“.