Zwischen Feudalismus und Stalinismus
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Ein in der öffentlichen Wahrnehmung kaum beachtetes Land am Rande jenseits der „Europäischen Union“ ist Albanien. Seit jeher wurde dieses Territorium auf dem Balkan gern als mysteriös und reich an Merkwürdigkeiten, als europäischer „Sonderfall“ dargestellt. Auch heute ist es durchaus noch nicht Allgemeingut, dass es als geografischer und historischer Teil Europas gesehen wird. Schwerpunkt dieses facettenreichen Werks zum Entwicklungsweg Albaniens im Verlaufe von über einhundert Jahren, einsetzend bei dem Ringen um nationale Identität und staatliche Unabhängigkeit, ist die fünfundvierzigjährige kommunistische Herrschaft, die dem Land „sozialistische Errungenschaften“ brachte, es aber auch in eine extreme Form des Isolationismus führte. Das Ende des 20. Jahrhunderts sah die Albaner vor dem Scherbenhaufen des zusammengebrochenen stalinistischen Staatssozialismus und konfrontiert mit den robusten Härten des so genannten freien Marktes in schwerer Identitätskrise. Dieses Buch – das der Autor dem „wissenschaftlichen Journalismus“ zurechnen möchte und bei dem er auf eine Verbindung der Stilmittel Beschreibung und Reflexion Wert legte – ist ein Fenster, das die Sicht auf einen Winkel unseres Kontinents ermöglicht, der gerade im Zeichen des europäischen Integrationsprozesses mehr Aufmerksamkeit verdient.