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Hauser überzeugend die Aneignung und strategische Nutzbarmachung des Topos 'weiblichen Wahnsinns' in der Erzählliteratur von Frauen seit dem 18. Jahrhundert nach. Diese Studie eröffnet neue Perspektiven auf literarische Psychopathologien. Das 18. Jahrhundert ist durch eine Pathologisierung von Weiblichkeit geprägt, die das Bild dieser Weiblichkeit nachhaltig beeinflusste. Ein spezifisch weiblicher Wahnsinn entstand, stark verbunden mit Repression, lange vor feministischen Lesarten des 20. Jahrhunderts, die hier kritisch reevaluiert werden. Im Fokus stehen exemplarische Texte von Autorinnen zwischen Spätaufklärung und Fin de siècle. Die „Wahnsinnsgeschichten“ von Eleonore Thon, Therese Huber, Karoline von Woltmann, Caroline de la Motte Fouqué, Louise Aston, Louise Otto, Gabriele Reuter und Hedwig Dohm lassen sich als Fallstudien über Weiblichkeit lesen. Sie basieren auf zeitgenössischen Wissensbeständen über die psychophysische Schwäche der Frau und die engen Grenzen des weiblichen Geschlechtscharakters. Diese Texte reproduzieren nicht nur dominante Diskurse, sondern stellen sie auch infrage und unterlaufen sie. Die Untersuchung mündet in die Frage, inwiefern sich über den Topos eine wachsende frauenpolitische Handlungsfähigkeit artikuliert.
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Politiken des Wahnsinns, Claudia Hauser
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- 2007
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- (Paperback)
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