Pflegerische Praxis in Hospizen und auf Palliativstationen
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In Hospizen und auf Palliativstationen geht es darum, Menschen mit nicht mehr heilbaren und oftmals weit fortgeschrittenen Krankheiten eine professionelle und umfassende Betreuung und Therapie zu ermöglichen. Palliativstationen sind klinisch gerahmt, Hospize sind Pflegeeinrichtungen. Beide haben unterschiedliche Versorgungsaufträge, beziehen sich jedoch in ihren Konzepten auf Ziele der Hospizbewegung. Beiden geht es darum, kranke Menschen und ihre Angehörigen ins Zentrum der Betreuung zu stellen, Sterben nicht als Krankheit, sondern als Lebensphase zu betrachten und Trauernde zu begleiten. Die Zusammenarbeit mit Freiwilligen und anderen Disziplinen wird ebenso angestrebt wie eine bestmögliche Symptomtherapie. Das Buch dürfte SoziologInnen als auch heilberufliche PraktikerInnen interessieren, weil hier Prozesse des Wechselspiels von Strukturen wie etwa Traditionen des Pflegeberufs, Organisationskulturen und Verfügbarkeit über Ressourcen mit Praxiselementen wie Interdisziplinarität, Angehörigenbetreuung, Patientenorientierung und Umgang mit ethischen Konflikten illustriert und analysiert werden. Hervorzuheben ist, dass die Studie trotzdem eine soziologische Dissertation darstellt entsprechend Kerstin Becks Wissenschaftsverständnis, keine Lesergruppen wegen fehlendem kulturellen Kapital auszuschließen. Darüber hinaus lässt sie vielfach auch Kranke, Angehörige und Pflegende zu Wort kommen. Das umfangreiche Werk ist dank der Gliederung gut erschlossen und kann auch als Nachschlagewerk gute Dienste leisten, z. B. bei Fragen, wie sich Fallpauschalen auswirken, ob ein Aufbahrungsraum hospizlich ist, wie instrumentellem Handeln entgegen gewirkt werden kann und welche bedeutsame professionelle Arbeit Pflegende und ihre KollegInnen leisten.