Bilanzierung von "Spielervermögen" nach HGB und IAS/IFRS
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Dem Spielervermögen der Fußballklubs kommt im Profifußball in Finanzierungs- und Rechnungslegungsfragen die zentrale Rolle zu. Es repräsentiert nicht selten einen Großteil der Vermögenswerte in den Bilanzen. Die Fußballklubs haben sich mittlerweile zu Wirtschaftsunternehmen von erheblicher Größenordnung entwickelt und werden mehrheitlich in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft geführt. Aus diesem Grund sind auch sie seit Januar 2005 unmittelbar von der europaweiten Einführung der IAS/IFRS betroffen. Im Zuge dessen beschäftigt sich Felix Madeja mit den wesentlichen Abweichungen zwischen den nationalen und internationalen Rechnungslegungsvorschriften bei der Bilanzierung von Spielervermögen. Analyse und Diskussion erfolgen anhand der im Profifußball gängigen Transferpraktiken, die in 30 Fällen illustrativ beschrieben werden. Der Begriff der Bilanzierung umfasst in dem genannten Kontext neben Ansatz und Bewertung auch daraus resultierende Anhangsangaben, Konsequenzen für den Ausweis sowie bilanzpolitische Spielräume. Im Ergebnis wird am Beispiel des Spielervermögens aufgezeigt, dass sich bei der Anwendung internationaler Rechnungslegungsvorschriften im Vergleich zur nationalen Rechnungslegung ein Zielkonflikt ergibt. Dieser resultiert einerseits aus versteckten Wahlrechten, die nachweislich zu Lasten der Informationsfunktion eines IAS/IFRS- Abschlusses gehen, da sie Anlass zur gestalterischen Bilanzpolitik geben. Andererseits können einheitlich und eindeutig gelöste Ausweisfragen sowie die umfassenden Anhangsangaben einen besseren Einblick in die Jahresabschlüsse der Fußballklubs gewähren.