Technotheater
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Techno-Musik als Paradigma einer dramaturgischen Konzeption – an Rainald Goetz’ Theatertexten aus den Neunziger Jahren läßt sich dieser Brückenschlag beobachten. Techno unterscheidet sich grundlegend von konventioneller linearer Musik: Während deren jeweilige Form den Hörer dazu animiert, die individuelle Grenzziehung zu kopieren oder gar zu potenzieren, geht es in Techno um eine größere Durchlässigkeit dieser Grenze; an die Stelle von Bedeutungstransport tritt Kommunikation. Für Rainald Goetz ist diese ästhetische Innovation Teil eines umfassenden diskursiven Prozesses, dem er sich über Luhmanns Systemtheorie anzunähern versucht. Von dessen Begriff der Latenz beeinflußt, entwickelt er die Vorstellung eines Denkens und Sprechens, das sich selbst nicht voll verfügbar ist und erst im umgebenden kommunikativen Rahmen seine Erfüllung findet.