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Die Tugend des Mutes

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»Habt ihr Muth, oh meine Brüder? Seid ihr herzhaft? Nicht Muth vor Zeugen, sondern Einsiedler- und Adler-Muth, dem auch kein Gott mehr zusieht? Kalte Seelen, Maulthiere, Blinde, Trunkene heissen mir nicht herzhaft. Herz hat, wer Furcht kennt, aber Furcht zwingt, wer den Abgrund sieht, aber mit Stolz. Wer den Abgrund sieht, aber mit Adlers-Augen, wer mit Adlers-Krallen den Abgrund fasst: Der hat Muth. – –« Also sprach Zarathustra Vom höheren Menschen Mit dem Appell an den Mut verlangt Nietzsche einen philosophisch neuartigen und ungewöhnlichen Umgang mit den Gefahren des Lebens. Hinter seiner vielbeschworenen Immoralität verbirgt sich dabei ein affirmatives Ethos, das Orientierungspunkte und Bewertungskriterien für die gelungene Existenz des Menschen liefert. Als radikaler Humanist fordert Nietzsche vom Individuum den Mut zu sich selbst und denkt vor allem an eine tapfere (Rück-)Besinnung auf die Selbstorganisationskräfte einer Natur, die sich uns am ursprünglichsten in dem Erleben des eigenen »Leibes« mitteilt. Wo früher metaphysische und religiöse Dogmen Werte und Gesetze bestimmten, soll nun auf die Selbstgesetzgebung der »großen Vernunft des Leibes« als einem dynamischen Regulativ zu einer sich ängstlich verzehrenden Kultur vertraut werden. Angesichts der diagnostizierten Nivellierung und Dekadenz wird der Mut, etwas Neues zu riskieren, zur Kardinaltugend. Die Tatkraft des modernen Menschen erweist sich zwar als deutlich eingeschränkt, weil diesem seine gesteigerte Selbstreflexivität immer auch die vielen Gefahren des Scheiterns bewusst macht, doch nur der Mut zum Experiment und zum Wagnis kann seine kulturellen Errungenschaften bewahren und das in der eigenen Krise liegende Potenzial zu neuen Schöpfungen nutzen.

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2007

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