Hitlers Meisterspion
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In einer bemerkenswerten und faszinierenden wahren Spionagegeschichte deckt Richard Bassett auf, wie die geheimdienstliche Tätigkeit des Admirals Wilhelm Canaris den Lauf des Zweiten Weltkriegs verändert hat. Ina Haag, enge Mitarbeiterin von Wilhelm Canaris und letzte lebende Zeitzeugin, erzählt in ihrem Vorwort über die Arbeit mit dem legendären Admiral und darüber, wie sie Pariser Juden Pässe aushändigte. Admiral Wilhelm Canaris, der Chef der deutschen Abwehr, wurde von seinen russischen Gegenspielern als der gefährlichste Spion der Welt bezeichnet. Seine durch die kaiserliche deutsche Marine geprägte Loyalität galt jedoch einem älteren Deutschland, nicht der aggressiven, rassistischen Herrschaft von Adolf Hitler. Im Zuge der Verschwörung vom 20. Juli 1944 wurde Canaris verhaftet und von den Nationalsozialisten in der letzten Kriegswoche hingerichtet. Das Ausmaß seiner Beteiligung am Attentat auf Hitler blieb jedoch im Dunkeln; es wurde behauptet, dass er zuvor mehrmals Bemühungen zur Beseitigung von Hitler koordiniert, ja sogar versucht hatte, einen Kompromissfrieden mit den Briten auszuhandeln. Richard Bassett geht intensiv auf Canaris’ Beziehung zu Großbritannien ein. Er beschreibt die Beweggründe Chamberlains, 1938 den Flug zu Hitler anzutreten und wirft ein neues Licht auf die Münchner Krise, die größte Tragödie der europäischen Diplomatie im 20. Jahrhundert. Auch das Verhältnis zwischen Stalin und Hitler Ende 1943 wird einer genauen Analyse unterzogen. Das komplexe Beziehungsgeflecht der Spionage innerhalb Deutschlands, aber auch die internationalen Kontakte, sogar zu gegnerischen Ländern, werden dargelegt. Der Autor untersucht detailliert die Dynamik von Canaris’ Charakter, dessen Widersprüche und dessen Komplexität.