Die Signaturen des Realen
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Als wissenschaftlicher Bezugspunkt scheint die Wirklichkeit keine Rolle mehr zu spielen; im Alltag ist von vergleichbaren Verlusterscheinungen aber nichts zu spüren. Insbesondere die soziale Realität ist hier als gegeben verinnerlicht und vorausgeSetzt. An der Schnittstelle von Soziologie und Philosophie lässt sich dieser Umstand erhellen. Dabei zeigt sich, dass es sich bei der gesellschaftlichen Wirklichkeit um einen Bereich inmitten der Vielfalt des Realen handelt, der über spezifische Signaturen verfügt. Der Blick auf die Bedingungen und Mechanismen, die ihn konstituieren und aufrechterhalten, gibt Aufschluss über die wissenschaftlichen Chancen und Grenzen des Wirklichkeitsbegriffs. Die Entwicklung der Soziologie zur Wirklichkeitswissenschaft wird ebenso untersucht wie die wissenssoziologische These von der gesellschaftlichen Konstruktion der Realität. Diskursstrategien wie Postmoderne, Neurotheorie und Radikalkonstruktivismus bilden Herausforderungen, können ihren Dekonstruktionsanspruch aber nicht einlösen – denn geht es um Wirklichkeit, ist Realismus unverzichtbar.