Democracy-building
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Was tun mit dem besiegten Nazi-Deutschland? Unter den britischen Eliten bestand nicht erst seit Mai 1945 Konsens darüber, dass der besiegte „Feindstaat“ möglichst rasch nach Einstellung der Kampfhandlungen in das europäische System (re-)integriert werden musste. Die eigenen Sicherheitsinteressen konnten nach Ansicht Londons nur dann dauerhaft garantiert werden, wenn Deutschland von Grund auf demokratisiert würde. Die Besatzungsmacht hatte daher nicht die Absicht, den politischen Neuaufbau allein der deutschen Bevölkerung zu überlassen. Ulrich Schnakenbergs Studie zeigt, wie die für die Länderebene konzipierten Verfassungen Nordwestdeutschlands in den Jahren 1946 bis 1952 von der britischen Militärregierung initiiert, beeinflusst und kritisch-konstruktiv begleitet wurden. Fazit: Die Bedeutung der britischen Verfassungspolitik für die Bildung der deutschen Demokratie ist größer, als bislang vermutet, und muss sich keineswegs hinter dem prominenteren amerikanischen Beispiel verstecken. Die vorliegende Arbeit wurde 2006 mit dem Posterpreis der Universität Kassel für die beste Präsentation von Forschungsergebnissen durch einen Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. (Das Titelbild zeigt einen Aussschnitt aus der preisgekrönten Arbeit).