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Die vorliegende Publikation untersucht die Entstehung und gattungshistorischen Grundlagen von Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre, fernab der gängigen Bildungsromandiskussion. Im Mittelpunkt steht die kontrastive Analyse der fragmentarischen Urfassung Wilhelm Meisters Theatralische Sendung und der überarbeiteten Version der Lehrjahre. Das Interesse gilt Goethes Änderungen am Bauplan sowie der Erweiterung und Neuanlage von Motivlandschaften. Die Analyse narrativer Änderungsprinzipien führt zur Suche nach einem literarischen Muster für die Neustrukturierung des Werkes. Die Ergebnisse zeigen, dass Goethe sich sowohl strukturell als auch in der Motivauswahl am europäischen hohen Roman orientierte. Zudem wird deutlich, dass Anton Ulrichs Römischer Octavia als spezifischer Einzeltext dieser Tradition als Vorbild für die Umgestaltung des Meister-Romans diente. Die Untersuchung der intentionalen Fundierungszusammenhänge der Neukonzeption lenkt den Fokus auf die semantischen Implikationen des historischen Modells. Die gattungstheoretischen Betrachtungen ergeben, dass Goethe durch die Übernahme traditioneller Struktur-, Motiv- und Sinnmuster der Romangattung und gleichzeitig durch gezielte Eingriffe zur Verbürgerlichung, Liberalisierung und Säkularisierung seines Romans eine Nobilitierung der Romanform einleitete.
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"Wilhelm Meisters Lehrjahre" im Kontext des hohen Romans, Felicitas Igel
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- 2007
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