Verstehenshilfe für die Klassikerlektüre
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Selten und noch seltener gern lesen Schüler Klassikertexte. Denn diese anspruchsvollen Texte stellen beim Lesen hohe Anforderungen an die nicht zuletzt von der PISA-Studie als nicht ausreichend bewertete Lesekompetenz: Sie sind sprachlich ungewohnt, sperrig und oft schwer oder nicht verständlich. Die Ursachen hierfür liegen in lebensweltlichen Veränderungen, hauptsächlich aber in der gegenüber modernen Texten veränderten Sprache. Der erklärungsbedürftige Wortschatz wird jedoch nicht systematisch erfasst und den heutigen Gegebenheiten angemessen erklärt. Somit werden die Texte trotz objektiv gegebener Verständnisbarrieren oft als voll verständlich hingenommen. Außerdem wird den Verstehensproblemen bei der vorwiegend interpretativen Erschließung von Texten ohnehin kaum Rechnung getragen. Bei dieser Herangehensweise werden die zum Lernprozess gehörigen Widerstände als eine reizvolle Aufgabe für die Textarbeit betrachtet. Auf diese Art beschreitet mit Sprachunterricht verbundener Literaturunterricht einen neuen Weg und schlägt möglicherweise eine Brücke von den Jugendlichen zu den Texten. „Verstehenshilfe für die Klassikerlektüre“ will Sprachwandelerscheinungen seit dem 18. Jh. beleuchten, um diesen Prozess in Gang zu bringen, Verstehensprobleme bei Klassikertexten bewusstmachen und ihre Berücksichtigung bei der unterrichtlichen Lektüre anregen.