Die nationale Stimme Heinrich von Kleists
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Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Der Aufklärer Napoleon brachte 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Na tionen endgültig zum Zusammenbruch. Für den empfindsamen Dichter und Dramatiker Heinrich von Kleist war dies der Auslöser für eine un gewöhnlich hasserfüllte Schaffensphase. Nicht nur mit dichterischen Mitteln agi tierte er gegen Napoleon und die französischen Besatzer. Kleist stellte sein gan zes Leben und Handeln in den Dienst einer noch ungeborenen Sache: Der deut schen Nation. Der berühmte Romantiker setzte sich dafür ein, auch an de re für das neue Nationalgefühl zu gewinnen. Am Beispiel seines politisch bri san ten Dramas Hermannsschlacht und seiner blutrünstig-pro pagan dis ti schen Kriegslyrik analysiert der Historiker und Literaturwissenschaftler Jens Rei chenbach den komplizierten Weg deut scher Identität zwischen un ter ge hen dem Reich und aufkommendem deut schen Nationalismus. Denn Kleists Pro paganda-Poesie ebnete trotz des mäßigen Erfolgs zu Lebzeiten einen ge dank lichen Weg zum deutschen Chau vinismus des 19. und 20. Jahrhunderts. Dieses Buch richtet sich an Na tiona lis mus forscher, Sozialhistoriker und Li tera tur wissenschaftler des frühen 19. Jahr hunderts, aber auch an Menschen, die die Entstehung der deutschen Na tion verstehen wollen.