Effekte von Arzneimitteln in der aquatischen Umwelt
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Arzneimittel werden seit Jahren in Gewässern nachgewiesen. Da sie nur in Spuren vorkommen (“Würfel Zucker im Bodensee”) galt das Hauptaugenmerk bei der Gewässerreinigung lange organischen Verschmutzungen, Schwermetallbelastungen und anderen Schadstoffen. Die kaum nachweisbaren Medikamente galten als unbedeutend. Nachdem jedoch nachgewiesen wurde, daß etwa Östrogene auch im Spurenbereich auf die Fauna des Wassers wirken, rücken Medikamentenbelastungen zunehmend in den Focus öffentlichen Interesses und ökotoxikologischer Forschung. In der vorliegenden Arbeit wurden vier in Gewässern nachgewiesene Arzneimittel auf ihre möglichen Effekte auf im Wasser lebende Wirbellose untersucht. Es sollten gezielt nicht hormonell aktive Substanzen untersucht werden. Zwei der untersuchten Substanzen zeigten eindeutige negative Effekte auf die Entwicklung von Zuckmücken und die Fortpflanzung von Wasserschnecken. Somit steht fest, daß trotz der geringen Konzentrationen Handlungsbedarf zur Begrenzung von Arzneimitteleintrag in Gewässer besteht. Das vorliegende Buch richtet sich an Ökotoxikologen, Biologen und Chemiker sowie an alle Personengruppen, die sich für Ökologie und Gewässerschutz interessieren.