Umbruch in Permanenz
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Die von G. W. F. Hegel entwickelte Theorie bildungsgeschichtlicher Selbstentfaltung des Geistes erklärt den Übergang von einer historischen Epoche zur nächsten durch das Prinzip der Umwälzung. Insofern die Moderne durch zahlreiche gesellschaftliche, politische, technologische und ideologische Umbrüche gekennzeichnet ist, wird in ihr der Umbruch als strukturelles Merkmal permanent. Die durch diese Strukturanalyse der Moderne gewonnene kritische Distanz gegenüber dem eigenen, historisch und gesellschaftlich vermittelten Standpunkt und das damit einhergehende Prinzip des Bruchs mit der Tradition als Prinzip historischer Selbstvergewisserung setzt sich als Theorieelement dialektischer Geschichtsphilosophie bis in die nachmetaphysische Gegenwart fort. Ursula Reitemeyer verfolgt diesen Gedanken des „Umbruchs in Permanenz“ durch die Moderne und liefert so einen Überblick, der neben Junghegelianismus und Kritischer Theorie auch die Philosophie der Aufklärung berücksichtigt, um im Anschluss den Blick auf die „Realitätsprinzipien“ des globalen Zeitalters zu wagen. Es zeigt sich, dass das Projekt der Moderne in Gefahr ist und an seiner inneren Dialektik zu scheitern droht. Das Buch versteht sich daher auch als eine Verteidigungsschrift der Moderne.