Landschaft im Bild
Authors
More about the book
Auf der Grundlage einer umfangreichen Quellensammlung wird in der vorliegenden Studie die visuelle Präsenz von Landschaft und Natur in der antiken Bildkunst in ihren kulturanthropologischen und gesellschaftsgeschichtlichen Aspekten gewürdigt. Darauf aufbauend und in exemplarischen Vergleichen mit nachantiken Darstellungen wird ferner der Stellenwert untersucht, den die antiken Bilder mit ihren geistesgeschichtlichen, sozialen und ästhetischen Dimensionen innerhalb der Entwicklung der Landschaftsdarstellung in der abendländischen Kunst einnehmen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind nicht nur für den Klassischen Archäologen von Interesse: Landschaftsdarstellungen teilen als Projektionsbilder mit, wie der Mensch Natur zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Gesellschaften reflektiert und interpretiert. Natur war symbolisches Gegenmittel gegen großstädtische Entfremdung und Heilmittel für die Leiden des städtischen Lebens. Man schätzte die Kulturlandschaft als Lebensraum des Menschen, als Präsenzort der Götter und als lebensspendende Macht. Drei Grundtypen der Landschaftdarstellung – die idyllische, die symbolhafte und die utilitäre – wurden in antiker Zeit geprägt. Eine wichtige Leitlinie in der Mensch-Natur-Beziehung zeichnet sich in der positiven Wirkung von Landschaftsbildern auf den Betrachter sowie in ihrem Erholungswert ab, welche sich – sieht man von der Zeit des Mittelalters ab – vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 18. Jahrhundert hinein beobachten lassen. Dies in all seinen verschiedensten Facetten aufzuzeigen, ist das Anliegen dieser ersten Monographie zum Thema der antiken Landschaftsbilder. Damit steuert die Studie einerseits ein Kapitel zur Lesbarkeit antiker Bildkunst bei, andererseits liefert sie jedem an Natur Interessierten ein Stück Wahrnehmungs- und Mentalitätsgeschichte.