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Die komparatistisch angelegte Arbeit beschäftigt sich mit einer Reihe ausgewählter Romane und Erzählungen, die in der schwierigen Zeit des politischen und kulturellen Umbruchs in Spanien nach 1975 und in Ostdeutschland nach 1989/90 entstanden sind. Die Neujustierung der gesamten Kultur in den jungen, unvollkommenen Demokratien konnte die literarischen Intellektuellen nicht unberührt lassen, deren privilegierte Stellung als öffentlich wahrnehmbare Referenz nun in Frage gestellt wird. Spanische Erzähler versuchen, derart einschneidende Umbrüche an Romanfiguren festzumachen, die sich in ihrer Privatsphäre einkapseln und vor jeglichem Handeln als Bürger zurückweichen. Während hier das konfliktbeladene Umfeld in einer sich drastisch wandelnden Gesellschaft weitestgehend ausgeblendet bleibt, lassen die ostdeutschen Erzähler ihre Figuren seltener in erotische Parallelwelten entfliehen. Die Ernüchterung und die schwer zu füllende existentielle Leere wird z. B. von Angela Krauß mit poetischen Bildern voller surrealistischer Traumvorstellungen erzählt, bei Kerstin Hensel mit krudem Expressionismus. Brussig oder Schulze wiederum vermeiden apokalyptische Töne und versuchen, dem Unbegreiflichen mit Humor und Ironie beizukommen, denn der Umbruch soll als einmalige Chance begriffen werden, die würdig ist gelebt und erzählt zu werden.
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In Freiheit erzählen, Cristina Naupert
- Language
- Released
- 2007
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- Title
- In Freiheit erzählen
- Language
- German
- Authors
- Cristina Naupert
- Publisher
- Ed. Tranvía, Verl. Frey
- Released
- 2007
- ISBN10
- 393894420X
- ISBN13
- 9783938944202
- Category
- Fiction
- Description
- Die komparatistisch angelegte Arbeit beschäftigt sich mit einer Reihe ausgewählter Romane und Erzählungen, die in der schwierigen Zeit des politischen und kulturellen Umbruchs in Spanien nach 1975 und in Ostdeutschland nach 1989/90 entstanden sind. Die Neujustierung der gesamten Kultur in den jungen, unvollkommenen Demokratien konnte die literarischen Intellektuellen nicht unberührt lassen, deren privilegierte Stellung als öffentlich wahrnehmbare Referenz nun in Frage gestellt wird. Spanische Erzähler versuchen, derart einschneidende Umbrüche an Romanfiguren festzumachen, die sich in ihrer Privatsphäre einkapseln und vor jeglichem Handeln als Bürger zurückweichen. Während hier das konfliktbeladene Umfeld in einer sich drastisch wandelnden Gesellschaft weitestgehend ausgeblendet bleibt, lassen die ostdeutschen Erzähler ihre Figuren seltener in erotische Parallelwelten entfliehen. Die Ernüchterung und die schwer zu füllende existentielle Leere wird z. B. von Angela Krauß mit poetischen Bildern voller surrealistischer Traumvorstellungen erzählt, bei Kerstin Hensel mit krudem Expressionismus. Brussig oder Schulze wiederum vermeiden apokalyptische Töne und versuchen, dem Unbegreiflichen mit Humor und Ironie beizukommen, denn der Umbruch soll als einmalige Chance begriffen werden, die würdig ist gelebt und erzählt zu werden.