Die politische Funktion der Geographie in der höheren Schule
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Auf der Basis der historischen Analyse wird festgestellt, dass die Wahrnehmung des politischen Bildungsauftrages für die Erdkunde in der Schule unumgänglich ist, soll sie ihrem von Staat und Gesellschaft zugedachten Auftrag nachkommen und damit ihre eigene Relevanz belegen und weitere Stundenkürzungen abwenden. Als zentraler Punkt wird dabei eine Repolitisierung des als . Gesellschaftswissenschaft definierten Faches im Sinne des Grundgesetzes gesehen und erstmals aus dem Grundgesetz mögliche inhaltliche Aufgabenbereiche eines Erdkundeunterrichts als Teil einer politischen Bildung und Staatsdidaktik entwickelt. Der Rekurs auf das Grundgesetz erfolgt zum einen, weil dessen geographischer Gehalt bisher in dieser Form nicht wahrgenommen wurde, zum anderen aber damit eine konsensuelle Wertebasis unserer Gesellschaft vorliegt, die über fast alle geographiedidaktischen Fraktionen hinweg auch unstrittig sein und somit auch als Legitimationsressource für die Absicherung des Faches akzeptiert werden dürfte. Zudem fordert die Gesellschaft ohnehin angesichts der Pluralisierung der Lebensstile eine stärkere Wertevermittlung in der Schule und auch aus der Fachwissenschaft gibt es starke Impulse, die für eine stärkere Berücksichtigungpolitischer Themen und Ziele im Unterricht sprechen. Mittels des aus dem „Modell des ökologischen Schattens“ neu entwickelten Modells der sozio-ökonomisch-ökologischen Handlunsgreichweiten werden Nah- und Fernräume verbunden und gesellschaftliche Realität in Verbindung mit Dilemma-Diskussionen auch im Sinne der Werteordnung des Grundgesetzes bewertbar, wodurch die Werte des Grundgesetzes an geographische Themen vermittelt werden. Damit werden sowohl geographische Inhalte wie demokratische Werte verstärkt ins Bewusstsein gehoben. So kann das Fach mit eigenen Themenfeldem eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe erfiillen und wäre vor weiteren Kürzungen sicher.