Kognitive Hermeneutik
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Das Buch entfaltet eine neuartige Literatur- und Interpretationstheorie, die aber auch viele Elemente aus traditionellen Hermeneutiken integriert. Gezeigt wird, dass die Interpretation literarischer Texte (und letztlich die Interpretation generell) nach allgemeinen erfahrungswissenschaftlichen Prinzipien organisiert und als besondere Form wissenschaftlicher Erklärung begriffen werden kann. Das leistet die Methode der Basis-Interpretation, welche den jeweiligen Textbestand auf die textprägenden Autorinstanzen Textkonzept, Literaturprogramm und Überzeugungssystem zurückführt. Autorbezogene Formen der Textarbeit werden grundsätzlich rehabilitiert. Eine zentrale Rolle spielt die Unterscheidung zwischen einem wissenschaftlichen (kognitiven), einem nichtwissenschaftlichen (aneignenden) und einem pseudowissenschaftlichen (projektiv-aneignenden) Textzugang, aus dem sich vielfältige kritische Konsequenzen ergeben. Dieser theoretische Ansatz steht in Konflikt mit den vorherrschenden Literaturtheorien und Methoden der Textarbeit, insbesondere mit der subjektivistischen Hermeneutik, der szientifischen Antihermeneutik und der poststrukturalistischen Antihermeneutik. Aufgrund des innovativen Theoriekonzepts der kognitiven Hermeneutik und des hohen Konfliktpotenzials ist eine breitere und heftige öffentliche Diskussion zu erwarten. Der Ergänzungsband auf CD, der rund 600 Seiten umfasst, enthält zwei aus Umfangsgründen ausgelagerte Buchteile sowie ergänzende Texte zum Buch: zusätzliche Anmerkungen zu den systematischen Ausführungen und kritische Kommentare zu Texten der Fachliteratur, die für die Hermeneutikdebatte relevant sind.