Athen, Rom oder Philadelphia?
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Die deutsch-amerikanische Jüdin Hannah Arendt entwickelt als Antwort auf den Totalitarismus eine Philosophie des Politischen, die von der Sorge um die freiheitliche Gestaltung unserer gemeinsamen Welt geprägt ist. Weltliche Zugehörigkeit in Verantwortung und Freiheit wird dabei zum Maßstab eines Verstehens, das sowohl die beispiellosen Verbrechen des totalitären Terrors in ihrer Unbegreiflichkeit erhellt als auch die Vergangenheit politischen Denkens und Handelns hinterfragt, um Orientierung für eine geglückte, menschenwürdige Zukunft zu gewinnen. In dieser Absicht befragt Hannah Arendt die Geschichte nach großen richtungsweisenden Momenten und Orten: In Amerika lernt sie jenen Bürgerhumanismus kennen und wertschätzen, der in der Tradition des Republikanismus bis in die Antike nach Athen und Rom zurückreicht und in Philadelphia 1787 in der Verfassungsgebung institutionell Realität gewann. Das Buch ist ausgehend von Hannah Arendts Lebensgeschichte diesem Denkweg gewidmet, der von der leidvollen Erfahrung des Totalitarismus und 18jähriger Recht- und Staatenlosigkeit bis hin zur engagierten Auseinandersetzung mit einem stabilen politischen Fundament, grundgelegt von den amerikanischen ‘Founding Fathers’, führt. So erschließt sich in der Geschichte der politischen Städte eine große Tradition verfaßter Freiheit, die als ein wesentlicher Beitrag zu einer Kultur des Politischen unsere Wirklichkeit nach verbindlicher Urteilskraft immer wieder neu herausfordert und das gemeinsame Miteinander von uns Menschen auf den Prüfstein stellt.