Wagenschein und Lehrkunst in mathematischen Exempeln

Die Schüler sollen erfahren…“, so beginnen alle Funktionsziele, die Martin Wagenschein für Physik formuliert hat. Ist diese Forderung auf die Mathematik übertragbar? Welche Charakteristika der Mathematik sollten erfahren werden? Wie kann man mathematische Phänomene in den Verständnishorizont von Schülern und Schülerinnen einpassen? Wie ist verstehendes Lernen in Mathematik zu gestalten? Antworten gibt Beate E. Nölle in vorliegendem Buch: Funktionsziele für den Mathematikunterricht werden aufgestellt. Die inhaltsorientierte Didaktik „Lehrkunst“ in der Nachfolge Wagenscheins wird als Bezugsrahmen ausgelotet. Die Besonderheit der Darstellung liegt dabei in dem wechselseitigen Durchdringen von konzeptionellen Überlegungen und konkreter Unterrichtspraxis: Der Satz des Pythagoras, die Platonischen Körper, die Berechnung der Kreiszahl p werden anschaulich beschrieben in ihrer unterrichtlichen Realisierung und gewissenhaften Refl exion auf die theoretischen Leitlinien. Ein anregendes Ineinander von Theorie und Praxis und eine geglückte Umsetzung Wagenscheinscher Erkenntnisse, denen die Verfasserin in langjähriger Arbeit nachgespürt hat.