Die Glasmalerei in Trier 1860 - 1930

Der vorliegende Band stellt die erste umfassende Untersuchung über die Glasmalerei im Trierer Bistum zwischen 1860 und 1930 dar. Er befasst sich nicht nur mit der künstlerischen und ästhetischen Gestaltung der damaligen Kirchenfenster. Darüber hinaus berücksichtigt die Darstellung auch den kulturellen und politischen Hintergrund sowie die religiösen und kirchlichen Mentalitäten. Die Wiederbelebung der Glasmalerei im Trierer Bistum steht in einem großen europäischen Zusammenhang. Die umfangreichen, der Zerstörung des Krieges entgangenen Unterlagen, Skizzen, Kartons und Archivalien ermöglichen es, zum erstenmal einen Überblick über die Entwicklung der Trierer Glasmalerei seit dem 19. Jahrhundert zu erarbeiten. Die systematische Analyse der Fensterwerke verschiedener Glasmalereiwerkstätten, der stilistische Vergleich der Künstler untereinander und die Berücksichtigung der zeitgenössischen künstlerischen Strömungen machen den Stellenwert der Trierer Glasmalerei deutlich. Neben der Frage der Fenstergestaltung spiegelt die Auseinandersetzung mit der inhaltlichen Darstellung den politischen, kulturellen und vor allem religiös-kirchlichen Wandel wider. So veranschaulichen die rekonstruierten Fensterprogramme in der Liebfrauenkirche und im Trierer Dom die Konflikte des Kulturkampfes und den kontroversen Umgang mit der Restaurationsarbeit. Weiterhin weisen die populären Motive auf die Entwicklung der damaligen Frömmigkeit hin. Ein ausführliches Inventar der Fensterwerke verschiedener Trierer Glasmalereifirmen vervollständigt die Arbeit im Sinne der Denkmalpflege.