Guantanamo auf Griechisch

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Guantanamo symbolisiert die Abschaffung des gesetzlichen Schutzes der Bürger vor staatlicher Willkür, Inhaftierung ohne gerichtliche Überprüfung und Folter. Es steht für einen systematisch betriebenen Zivilisationsbruch, der die Menschlichkeit der politischen oder militärischen Gegner negiert. Nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts schien eine solche Entwicklung in demokratischen Staaten undenkbar. Im sogenannten 'Krieg gegen den Terror' entsteht ein 'Sicherheits'-Totalitarismus, der nicht nur die USA betrifft, sondern auch in Europa auf dem Vormarsch ist. Savvas Xiros, Mitglied der griechischen Stadtguerilla '17N', beschreibt in seinen autobiographischen Aufzeichnungen sein Martyrium in einem Athener Krankenhaus, nachdem ihm eine Bombe explodierte. Während seines 65-tägigen Aufenthalts auf der Intensivstation wird er gefesselt, nackt und in Dunkelheit, unter dem Einfluss starker Psychopharmaka, verhört. Juristen und Richter behaupteten, er sei nicht 'festgenommen' worden, sondern lediglich 'geschützt' – ohne Kontakt zu Anwälten oder Angehörigen. Diese Umstände führten dazu, dass seine 'Aussagen' im Gerichtsverfahren gegen ihn verwendet wurden. Im Vergleich zu den mittelalterlichen Mönchen, die Enten zu Fischen umtauften, um Fastenregeln zu umgehen, sind die modernen Epigonen weitaus gefährlicher, da sie eine ganze Gesellschaft zurück ins Mittelalter führen.