Alles zu seiner Zeit
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Ausgehend von alten Sprichwörtern und Redewendungen erinnert Johanna Reinisch in diesem Buch, dass das Leben am Hof von einem überschaubaren Rhythmus bestimmt war und man tief verbunden mit der Tradition lebte. Das Leben, von der Geburt bis zum Tod, hatte seine vorgegebenen verlässlichen Normen. Die Arbeit wurde von den Jahreszeiten bestimmt, die Verköstigung und Vorratswirtschaft folgte ebenso den Gegebenheiten des Jahres und selbst das Putzen unterstand einer gewissen Ordnung. Arbeiten, Essen, Beten, Feiern, Ruhen, alles hatte seinen zugewiesenen Platz und seine Gültigkeit. Eingebettet in zumeist persönliche Erlebnisse, lässt der Blick zurück teilhaben am Alltäglichen einer vergangen Zeit: Es sind zum Teil auch amüsante Erinnerungen, z. B. an zahnlose Mäuler, an Wetterprophezeiungen, die sich am Verhalten der Tiere ankündigen, an Plumpsklo und Nachttopf, an essbare „Exoten“ am Hof, die den Speiseplan erweiterten, an den ersten Traktor, der auch Autoersatz war, an batteriebetriebene Radios und Schlafbedürfnisse, die am Ochsen gemessen wurden... Ausgewählte alte Fotografien aus Privatarchiven dokumentieren das einstige Leben am Bauernhof und erinnern an den damaligen bäuerlichen Alltag. Darüber hinaus zeigen unzählige ansprechende Farbfotos, dass vieles, wovon die Geschichten hier erzählen, heute noch lebendig ist.