Pädagogik und Gedenkkultur
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Was kann Bildung über den Nationalsozialismus angesichts des oft enormen Anspruches zwischen Wissensvermittlung und Menschenrechtserziehung wirklich leisten? Die vorliegende Studie geht dieser Frage nach und untersucht den besonderen Beitrag von Bildungsarbeit an historischen Orten der NS-Verbrechen für die Traditionsbildung über den Nationalsozialismus. Am Beispiel Bayerns wird ein sehr anschauliches Bild von der Vielfalt gedenkstättenpädagogischer Angebote gezeichnet. Ein geschichtlicher Überblick gibt jeweils Aufschluss über die historische Bedeutung des Gedenkortes. Im Mittelpunkt stehen die Bildungsanstrengungen der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg sowie weitere NS-Gedenkorte in Bayern: Orte einstiger KZ-Außen- bzw. Zwangsarbeiterlager, ferner Orte jüdischen Lebens, die von der Ausgrenzung, der Entrechtung inmitten der deutschen Gesellschaft und der Deportation jüdischer Bürger zeugen, schließlich historische Orte politischen Widerstandes und solche, die für die Etablierung und Ausübung der NS-Herrschaft eine zentrale Rolle spielten. Auf bildungstheoretisch und didaktisch reflektiertem Niveau werden die Zielsetzungen, Inhalte und Methoden historisch-politischer Bildung an Gedenkstätten herausgearbeitet und Perspektiven für die gegenwärtige Übergangssituation von einer von der lebendigen Erzählung geprägten Traditionsbildung zu einer Zeit ohne Zeitzeugen aufgezeigt.