Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen
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Ernst Moritz Arndt, geboren 1769 in Groß Schoritz auf Rügen, gestorben 1860 in Bonn, lebt vielfach nur als Dichter von Liedern aus der Zeit der Befreiungskriege im kulturellen Gedächtnis der Deutschen fort. Er war aber in erster Linie Historiker und Politiker. Sein politischer Weg führte ihn 1848/49 in die Frankfurter Nationalversammlung, in die er in vier rheinischen Kreisen sowie in seiner pommerschen Heimat gewählt worden war. Er entschied sich, die Wahl in Solingen anzunehmen, und schloß sich in der Nationalversammlung dem sogenannten rechten Zentrum an, einer Gruppierung, die im 19. Jahrhundert auf der Grundlage des politischen Katholizismus und eng verknüpft mit dem Liberalismus zu den Trägern der Demokratie-Bewegung gehörte. Die Doppel-Eigenschaft von Historiker und Politiker zeigt sich bereits in einem der frühesten Werke, die Arndt veröffentlichte, eben dem „Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen“. In der Vorrede erläutert er den Sinn seines Buches: „Es ist geschrieben nicht für die Darstellung, sondern für die Gerechtigkeit.“ Arndts Buch steht wie ein Denkmal am Beginn der Freiheitsbewegungen des 19. Jahrhunderts.