Sprache und Verstehen
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Sprachforschung in der Frühzeit des Islam entstand vor allem durch die besondere Rolle des Arabischen im Offenbarungsgeschehen. Diese Studie zeigt, dass Überlegungen zu Sprache und Erkenntnisfähigkeit nicht selten weit über den theologischen Rahmen hinausgingen. Im Mittelpunkt stehen die sprachphilosophischen Theorien des arabischen Universalgelehrten al-Gahiz· (ca. 776–868). Anhand eines seiner Hauptwerke wird gezeigt, wie unkonventionell und experimentierfreudig er sich auch über eigene Vorurteile hinwegsetzte. Verankert im islamischen Glauben und zugleich offen für Systematisierungsversuche und den Blick über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg werden Fragen gestellt, die uns bis heute beschäftigen: Was kann der Mensch erkennen? Wie sind Wahrnehmung und Sprache verknüpft? Gibt es die vollkommene Äquivalenz zwischen einem Ding und seiner Bezeichnung? Ist der Mensch zur Eindeutigkeit fähig? Wodurchzeichnet sich eine gute Sprache aus? Wie wichtig sindaußersprachliche Faktoren für den Transfer einer Botschaft? Die Suche nach Antworten richtet sich auf das Verhältnis des Menschen zu seinem Schöpfer, vor allem jedoch auf dieMöglichkeiten und Grenzen menschlicher Kommunikation.