Durchs Paradies der grünen Hölle
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Die letzten weißen Flecken der Erdkarte sind grün. Zu Fuß über Hunderte Kilometer durch unbewohnte amazonische Wildnis, die Kamera im Anschlag, die Machete in der Hand. Manche nennen das Expedition. Für Ilka Sohr und Torsten Roder ist es Urlaub. Ihr Beruf: Survivaltrainer, ihre Berufung: Umweltschutz. Den Weg kreuzende Jaguare, nachts ins Camp krabbelnde Kaimane, auf Tuchfühlung mit textilhungrigen Blattschneider-Ameisen und anschmiegsamen, aber giftigen Korallenschlangen. „Pass bloß auf, die verarschen Dich!“ Das sagte berufsbedingte Skepsis dem Journalisten Jens Eumann, als er das Globetrotterpaar zum ersten Mal traf. Doch Sohr und Roder dokumentierten ihre Reisen mit Fotos – und traten schließlich den letzten Beweis an: Komm einfach mit! Ziel der Reise: Das kaum erforschte Quellgebiet des Rio Madidi im unbesiedelten Westteil des gleichnamigen Nationalparks, eine der an Tier- und Pflanzenarten reichsten Regionen der Erde. Und ein Gebiet, in dem man den sich der Zivilisation verschließenden Stamm der Toromona vermutet, das letzte ethnologische Rätsel Boliviens. In den letzten 20 Jahren verschwanden im Madidigebiet mehrere Expeditionsreisende spurlos. Zu Fuß zu den Madidi-Quellen, zurück mit einem selbst gebauten Floß über die Stromschnellen des durch dampfenden Urwald mäandernden Flusses. Doch Piranhas, Kaimane, Anakondas, Stachelrochen, Schweißbienen, keiner schlug den Hunger des Madidi, der sich binnen Stunden vom friedlichen Strom zum reißenden Monster wandeln kann, das alles zu verschlingen droht. Übertroffen wird seine Gewalt nur von einem Säugetier. Und es ist diese Erkenntnis, die Ilka Sohr und Torsten Roder zu Umweltaktivisten gemacht hat: Das größte Raubtier bleibt der Mensch!