Effizienz und Produktivität in deutschen Universitäten
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Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Nachfrage nach Hochschulbildung und der chronischen Mittelknappheit der öffentlich finanzierten Universitäten in Deutschland stellt sich die Frage nach ihrer Leistungsfähigkeit bei der Wahrnehmung ihrer zentralen Aufgaben: der Ausbildung der Studierenden sowie der Forschung. Da der Bedarf des Arbeitsmarktes an qualifizierten Absolventen wächst, stehen die Hochschulen vor der Herausforderung, ihr Studienangebot entsprechend auszuweiten. Außerdem werden im internationalen Vergleich Wettbewerbsdefizite in der universitären Forschung beklagt. Die in einigen Bundesländern realisierte Einführung von Studiengebühren sowie der Wettbewerb zur Forschungsförderung deutscher Hochschulen stehen exemplarisch für die hochschulpolitischen Reformbemühungen. In dieser Studie wird die Effizienz und Produktivität von öffentlich finanzierten Universitäten in Deutschland im Zeitraum 1997-2003 unter Anwendung der Data Envelopment Analysis (DEA) untersucht. Eine zentrale Fragestellung ist, ob es mit Hilfe der DEA in der vorliegenden Anwendung möglich ist, Informationen über hochschulpolitisch verwertbare Leistungsunterschiede in den Universitäten zu gewinnen. Von entscheidender Bedeutung ist in diesem Zusammenhang eine Sensitivitätsanalyse der DEA-Leistungskennzahlen im Rahmen von modernen Bootstrap-Verfahren, die statistisch fundierte Schlußfolgerungen ermöglichen. Bisherige DEA-Performancestudien im Bereich des Hochschulsektors verwenden Standardmodelle ohne Berücksichtigung der statistischen Eigenschaften der geschätzten Effizienzwerte und Produktivitätsindizes. In der vorliegenden Arbeit zeigen die Sensitivitätsanalysen jedoch, dass die Aussagekraft der DEA-Ergebnisse bei Stichprobenvariationen erheblich geschwächt werden kann und verdeutlichen die Notwendigkeit eines stochastisch fundierten DEA-Ansatzes. Zukünftige empirische DEA-Untersuchungen sollten vor diesem Hintergrund betrachtet werden.