Netzwerkbildung und Beratung als Instrumente des Supplier-Relationship-Managements (SRM) in der deutschen Milchwirtschaft
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Die deutsche Milchwirtschaft befindet sich seit Jahren in einem deutlichen Konsolidierungsprozess: Immer weniger Milcherzeuger produzieren den weißen Rohstoff und immer weniger Molkereien sind im Markt vorhanden, die ihn zu Produkten wie Butter, Quark und Käse etc. veredeln. Die bei den Milcherzeugern hier angewandte Strategie heißt oftmals „wachsen oder weichen“, also Betriebsausweitung oder Betriebsaufgabe, um den in der Vergangenheit immer weiter rückläufigen Milchauszahlungspreisen der Molkereien durch eine höhere Produktion zu begegnen. Gerade auch viele genossenschaftliche Molkereien haben einen solchen Weg gewählt, um über Fusionen Synergien zu nutzen und Kosten zu senken, damit auch im zunehmenden internationalen Wettbewerb zu bestehen. Dabei kämpfen beide Partner dieser milchwirtschaftlichen (Schicksals-)Gemeinschaft oftmals unkoordiniert und ziellos um ihre eigene Existenz, ohne zu bedenken, dass durch ein gemeinsames, planvolles und strategisches Handeln ein weitaus größerer Erfolg erzielt werden kann. Dieser besteht darin, zum einen die Existenz der Milchwirtschaft in Deutschland sicherzustellen, zum anderen aber auch den Molkereien den notwendigen Handlungsspielraum zu geben, der über eine reine Preisdrückermacht gegenüber ihren Milcherzeugern hinausgeht, um neue Wege bei der Veredelung zu gehen, neue Absatzmärkte zu erschließen und neue Kooperationsformen zwischen Erzeuger und Molkerei zu etablieren. Die grundlegende Situation ist klar: Entweder es gelingt hier, über neue Wege ein nachhaltiges Wirtschaften zu erreichen, das die Existenz von Milcherzeugern und Molkereien sicherstellt, oder der zunehmende internationale Wettbewerb, der durch die beschlossene Öffnung der europäischen Märkte auf die deutsche Milchwirtschaft zukommt, wird den Konzentrationsprozess weiter beschleunigen. Die Folge wäre ein weiterer Rückzug der Milchwirtschaft aus der Fläche mit entsprechenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen. Dies zu verhindern, indem neue Strategien beschrieben und Handlungsalternativen aufgezeigt werden, ist Inhalt und Ziel dieser Arbeit.