Nachfragemacht in Deutschland
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Marktwirtschaftliche Ordnungen funktionieren allenfalls dann gesamtgesellschaftlich zufrieden stellend, wenn auf beiden Seiten des Marktes eine Machtbalance besteht. Während dies im Zusammenhang mit Anbietermacht regelmäßig thematisiert wird, finden sich nur vergleichsweise wenige Ausarbeitungen zur Ausbeutung der Märkte durch Nachfragemacht. Auch in der wirtschaftspolitischen Debatte wurde dieser Problematik abgesehen von einzelnen Episoden bislang nur wenig Aufmerksamkeit zuteil. Dies erstaunt umso mehr, als von der Ausübung der Nachfragemacht gerade die kleinen und mittleren Unternehmen in ihrer Funktion als Zulieferer zunehmend betroffen sind. Einerseits veranlasst die wirtschaftspolitisch mitverantwortete Schwächung der Endverbrauchernachfrage den Handel und die Großkonzerne, den selbst verspürten Druck auf die Vorstufen der Produktion durchzureichen. Andererseits akzentuieren die fortschreitende Konzentration auf der Abnehmerseite der Zulieferer und die Erschließung neuer weltweiter Beschaffungsmärkte diese Entwicklung noch. In der vorliegenden Untersuchung werden die Entstehungsursachen der Nachfragemacht, empirische Erkenntnisse dazu, einzel- und gesamtwirtschaftliche Auswirkungen so wie Politikoptionen systematisch aufgearbeitet.