Sturz in die Welt
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Die Künstler des Manierismus, der Epoche zwischen Renaissance und Barock, ließen das harmonische Schönheitsideal der Hochrenaissance hinter sich, um zu spannungsgeladenen Kompositionen überzugehen. Das Katalogbuch präsentiert Meisterwerke dieser Kunst aus der bedeutenden Sammlung des Szépmüvészeti Múzeum in Budapest. Der Manierismus gilt als erste Kunstbewegung, die ganz Europa gleichzeitig erfasste. In Florenz, Prag, Antwerpen und Madrid setzten Künstler im 16. Jahrhundert nicht mehr länger auf den idealisierten ausgeglichenen Einklang von Mensch und Welt, sondern gaben ihren Werken eine willkürliche, kapriziöse Manier. Grelle Farben, übersteigerte Raumkonstruktionen und schräge Perspektiven spiegelten die Brüche und Wandlungen jener Zeit wider. Menschen wurden mit ausdrucksstarker Gestik, Landschaften mit phantastischen Elementen dargestellt – ein drastischer Expressionismus der Kunst, der die Natur überwinden und die Betrachter provozieren sollte. Das Szépmüvészeti Múzeum in Budapest, das Museum der Schönen Künste, bewahrt eine der umfangreichsten und schönsten Sammlungen zur Kunst des Manierismus zwischen 1520 und 1620. Die Ausstellung im Bucerius Kunst Forum vereint 120 Gemälde, Zeichnungen, Bronzeskulpturen sowie Druckgraphiken aus der Budapester Sammlung, darunter Arbeiten von Jacopo Tintoretto, Agnolo Bronzino, Giorgio Vasari, El Greco, Jan Brueghel d.Ä. und Hans von Aachen. Die Auswahl der herausragenden Werke zeichnet ein repräsentatives Bild des Manierismus mit seiner flackernden Unruhe und seinem affektgeladenen Pathos. Sie ermöglicht einen konzentrierten Blick auf diese wichtige Kunstepoche der frühen Neuzeit.