Auf der Suche nach der deutschen Mentalität
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Die erste intellektuelle Biographie des deutsch-französischen Grenzgängers. Robert Minder (1902-1980) lebte und schrieb zwischen zwei Kulturen: Geboren im deutschen Elsass erhält er nach dem Ersten Weltkrieg einen französischen Pass. An der Seite Albert Schweitzers beobachtet er, wie das Elsass nun französisch wird. Bald steigt Minder in die intellektuellen Kreise in Paris auf und wird ein Schützling Romain Rollands. Im Zweiten Weltkrieg schreibt er gemeinsam mit Alfred Döblin Flugblätter gegen die Deutschen, wird nach 1945 einer der bedeutendsten Kulturvermittler zwischen Deutschland und Frankreich. Anfang der 1960er Jahre sind seine Essays in der Bundesrepublik viel gelesen. Anne Kwaschik entdeckt Minder als Mentalitätenhistoriker: Hinter den deutschen Essays steht sein französisches Hauptwerk »Allemagnes et Allemands« (1948). Hier hatte der Germanist sich neuen Fragen zugewandt: Wie denken die Deutschen ihre Geschichte? Welche Bilder haben sie von ihrer Vergangenheit im Kopf? Und welche Rolle spielt dabei die Literatur? Die Biographie zeichnet den Weg des Elsässers und seiner Werke zwischen Deutschland und Frankreich nach. 2007 wurde die Studie mit dem Friedrich-Meinecke-Preis und 2011 mit dem deutsch-französischen Parlamentspreis ausgezeichnet. Inhaltsverzeichnis