Das Obere Belvedere in Wien
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Das Obere Belvedere des Prinzen Eugen präsentiert sich heute aufgrund zahlreicher nachträglicher Eingriffe als eine rein auf Fernansichtigkeit angelegte, dekorative Kulissenarchitektur. Im ursprünglichen Konzept des Architekten Lukas von Hildebrandt, das der Autor anhand alter Ansichten und Stiche rekonstruiert und analysiert, spielte die Dreidimensionalität jedoch ebenso eine entscheidende Rolle. Zum einen bildete Eugens Sommerresidenz ein Ensemble raumhaltiger Pavillons. Zum anderen durchdrangen sich Pavillons, Garten und Ehrenhof wechselseitig. Auf diese räumliche Verschränkung hatte Hildebrandt seine Fassadengliederung sorgfältig abgestimmt. Außerdem verlieh die einstige Offenheit dem Bau eine ganz besondere szenografische Wirkung. Nicht zuletzt erinnerte das Schloss an ein Feldherrnzelt, in dem sich Eugen als ein zweiter Alexander der Große inszenierte.