Festrituale in der römischen Kaiserzeit
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Gegenstand dieses Bandes sind die Feste der antiken Gesellschaften. Die Beiträge blicken auf das Fest als Ort von religiösem Austausch auch über die Grenzen einer politischen oder religiösen Gemeinschaft hinweg. Die Diffusion von Festen und Festpraktiken gerät in den Blick. Große öffentliche Feste waren der Ort, an der religiöse Kommunikation an einem Ort besonders intensiv und breitenwirksam wurde. Die ständig vorhandenen Zeichen - Kultstätten oder gar Kultstatuen, religiöse Rollen - wurden ins Licht gerückt, wurden für wenigstens ein Fest im Jahr aktualisiert. Die Dramaturgie des Festes machte viele zu Akteuren, mehr Personen noch zu Zuschauern: Rituelle Elemente wie Schauspiele, Zirkusspiele oder Prozessionen ermöglichten eine solche Beteiligung für viele in Städten und wurden zum Anziehungspunkt für Festgäste von außerhalb, 'Touristen'. Professionelle Athleten, Schauspieler und Festredner verbreiteten neue Praktiken und Standards. Der Wettbewerb zwischen den Städten und in den städtischen Eliten war ein wichtiger Motor von Innovationen und der Neuerfindung von Festen. Beiträge über auswärtige Festbesucher, Kalenderexporte und über Feste zu Ehren des römischen Herrscherhauses lassen diese Funktionen wie die Realität antiker Feste greifbar werden, die Weinkulte wie Mysterien einschlossen.