Religion und Politik in der Volksrepublik China
Authors
More about the book
Wie weltweit, so ist auch in China gegenwärtig häufig von einer „Renaissance des Religiösen“ die Rede. Insbesondere die fünf staatlich anerkannten Religionen (Buddhismus, Daoismus, Islam, Katholizismus und Protestantismus), erfreuen sich in der politischen Öffentlichkeit zunehmender Präsenz. Religiöse Aktivitäten stellen für die chinesischen Zentralregierung indessen auch potentielle Instabilitätsfaktoren dar, denen mit starken Einschränkungen lebendiger Religiosität oder härteren Repressalien begegnet wird. Dies zeigen die aktuellen Konflikte in Tibet, die Falungong Bewegung oder auch muslimisch motivierte Proteste in der Autonomen Region Xinjiang. Diese Widersprüchlichkeit aktueller Entwicklungen im Verhältnis von Religion und Politik in der VR China näher zu beleuchten, ist das Ziel des von Wiebke Koenig und Karl-Fritz Daiber herausgegebenen Bandes. Da insbesondere im deutschsprachigen Raum die religionssoziologische Beschäftigung mit China eher selten ist und auch die religionswissenschaftliche und sinologische Forschung sich bislang kaum systematisch mit dem Verhältnis von Religion und Politik in der VR China befasst hat, wird mit dem vorliegenden Band neues Material erschlossen, das die weitere religionssoziologische Analyse informieren und anzuleiten vermag. Die einzelnen Beiträge widmen sich dabei den historischen Grundlagen von Religiosität und Religionen in China ebenso wie den verschiedenen Facetten der politischen Regulierung von Religion und der religiösen Prägung politischen Handelns, die sich in der gegenwärtigen VR China beobachten lassen.