Imperium contrahens
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Aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeichnet die Studie den Aufstieg Spaniens zur ersten Großmacht der neueren Geschichte nach: Sie beleuchtet die Verträge, mit denen es der spanischen Krone gelang, die begabtesten Künstler, Navigatoren, Kaufleute und Söldnerführer aus allen Teilen Europas an sich zu binden. Die Arrangements geben den Blick frei auf die Schlachtfelder der Alten Welt, die atlantische Expansion und das künstlerische Interieur der Renaissance, auf die Ambitionen, Leistungen und Irrwege der Monarchia universalis. Doch die Verträge sind nicht nur als ein Spiegel ihrer Zeit von Interesse. Die durch sie konstituierte Organisationsform prägte ihrerseits den Lebensrhythmus des bis heute (und zu Unrecht) mit dem Glanz und Makel eines gänzlich irrational agierenden Giganten behafteten spanischen Reiches. Denn die öffentlich-private Kohabitation, die radikale Kommerzialisierung des Krieges, der Verwaltung und der Kunst erwies sich als ebenso fruchtbar wie verhängnisvoll. In der fragilen Ordnung offenbart sich die für die Moderne charakteristische Spannung zwischen Eigennutz, Gemeinwohl und Rechtsbindung.