Der existenzvernichtende Eingriff im Vereinsrecht
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Die Diskussion um die persönliche Haftung von GmbH-Gesellschaftern nimmt seit drei Dekaden eine exponierte Stellung in der Rechtsprechung und juristischen Literatur ein. Insbesondere gesellschaftsrechtliche Gestaltungen, die ein nahezu risikoloses Spekulieren zu Lasten der Gesellschaftsgläubiger ermöglichten und über die Sanktionen des Kapitalerhaltungsrechts nicht erfasst wurden, führten zur richterrechtlichen Entwicklung eines weitergehenden „Bestandsschutzes der Gesellschaft im Interesse der Gesellschaftsgläubiger“, der sog. Existenzvernichtungshaftung. Tobias Nitsche überprüft die zur Existenzvernichtungshaftung geäußerten Auffassungen und geht insbesondere der Fragestellung nach, ob die dogmatischen Grundlagen der zum GmbH-Recht entwickelten Existenzvernichtungshaftung eine Übertragung des Haftungsmodells in das Vereinsrecht ermöglichen. Der Autor setzt sich in diesem Zusammenhang mit den rechtsformspezifischen Besonderheiten des Vereinsrechts insbesondere hinsichtlich des Gläubigerschutzes auseinander. Besondere Berücksichtigung findet dabei auch die Frage, ob die grundsätzlich fehlende Gewinnbeteiligung der Vereinsmitglieder an erfolgreichen Geschäften des Vereins einer Haftung derselben für existenzvernichtende Eingriffe entgegensteht.