Völkerrecht und Selbstbestimmung
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Die Idee der nationalen Selbstbestimmung war eine der prägenden und gleichzeitig umstrittensten Ideen im Völkerrecht des 20. Jahrhunderts. Die Arbeit untersucht den Umgang mit dieser Idee in der deutschen und österreichischen Völkerrechtslehre zwischen den beiden Weltkriegen. Sie leistet damit einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte des Völkerrechts. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie sich die deutsche und österreichische Völkerrechtswissenschaft in ihren Begrifflichkeiten auf die politischen Umbrüche der Zwischenkriegszeit einstellte. Vor diesem Hintergrund wird unter Berücksichtigung der Völkerrechtspraxis nachgezeichnet, welche Entwicklung die Selbstbestimmungsidee in der wissenschaftlichen Diskussion jener Jahre nahm und mit welch verschiedenen Inhalten der Begriff „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ im Laufe der Zeit belegt wurde. Anhand der Diskussion um das Selbstbestimmungsrecht wird dabei deutlich, wie stark zentrale Begriffe der Disziplin aufgrund ihrer Mehrdeutigkeit durch die Wissenschaft mit wechselnden Argumentationsmustern versehen und der Politik bereitgestellt wurden.