Bach in Weimar
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Als Johann Sebastian Bach 1750 in Leipzig starb, war Johann Wolfgang von Goethe ein Jahr alt. Dieser Abstand von fast drei Generationen macht verständlich, dass die älteren Spuren (Bachs) ungleich schwieriger aufzufinden sind als die jüngeren (Goethes). In Weimar kommt hinzu, dass der Ruhm Goethes übermächtig wirkt und den des großen Mitbürgers Bach bis heute überstrahlt. Doch Bach befindet sich damit in guter Gesellschaft. Persönlichkeiten, die andernorts den ganzen Stolz einer Stadt ausmachen, haben in Weimar den Rang von Sternen zweiter oder dritter Größe. Um eine Vorstellung von dem Umfeld zu gewinnen, in dem der große Musiker für nahezu zehn schöpferische Jahre zu Hause war, ist deshalb ein wenig Phantasie erforderlich: Vieles ist verschwunden oder stark verändert und dennoch besitzt Weimar noch zahlreiche Stätten, die mit Bach in Verbindung stehen. 300 Jahre nachdem Bachs Ankunft von Mühlhausen für ihn eine neue schöpferische Epoche einleitete und für Weimar ein Glücksfall wurde, gilt es dieses Glück zu fassen und für die Besucher der Stadt nacherlebbar werden zu lassen. Das vorliegende Büchlein soll eine Handreichung für einen knapp zweistündigen Spaziergang sein, der sich durch Besichtigungen von Schlossmuseum und Kirchenräumen – dort vielleicht mit Orgelklängen – auch mühelos ausdehnen lässt. Manches bislang weniger Bekannte wird bewusst etwas ausführlicher behandelt. Zu den 14 beschriebenen „Stationen“ gehören neben authentischen Bachstätten auch die wichtigsten Orte der Nachwirkung. Ebenso finden die Schlösser und Dorfkirchen der Umgebung, die auch in Erinnerung an Bach einen Ausflug lohnen, eine entsprechende Erwähnung. Eine Zeittafel fasst die wesentlichsten der für Bachs Weimarer Zeit gesicherten Daten zusammen