Aspekte adverbialer Subordination im Hausa, Fulfulde und Kanuri
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Eine von vielen Gemeinsamkeiten, die wahrscheinlich alle menschlichen Sprachen aufweisen, ist, dass sie Konstruktionen besitzen, die aus zwei Teilsätzen bestehen, wobei der eine Satz den anderen in der gleichen Weise modifiziert wie ein Adverb eine Proposition. In dieser Arbeit werden Aspekte adverbialer Subordination der drei westafrikanischen Sprachen Hausa, Fulfulde und Kanuri untersucht. Eine zentrale Frage ist, welche Markierungen bzw. Konstruktionen diese drei Sprachen verwenden um die Art zu spezifizieren, in der der Adverbialsatz den Matrixsatz semantisch modifiziert. Hausa, Fulfulde und Kanuri sind phylogenetisch unterschiedliche Sprachen. Hausa ist der größte Vertreter der tschadischen Sprachen, die der afroasiatischen Sprachfamilie zugeordnet werden. Fulfulde wird dem nördlichen Zweig der atlantischen Sprachen, einer Untergruppe der Niger-Kongo Sprachen zugeordnet, während Kanuri als Vertreter der saharanischen Sprachen zu den nilo-saharanischen Sprachen zählt. Somit werden in dieser Arbeit Sprachen von drei der vier in Afrika konstatierten Sprachfamilien berücksichtigt. Zunächst ist ein Ziel dieser Arbeit, die Möglichkeiten und Mechanismen des Hausa, Fulfulde und Kanuri darzustellen, die semantische Relationen zum Ausdruck bringen, die traditionellerweise als adverbiale Relationen bezeichnet werden. Diese auf eine bedeutungsbezogene Klassifikation aufbauende Darstellung ist gleichzeitig auch die Grundlage für weitere Fragestellungen hinsichtlich formaler Eigenschaften adverbialer Subordinatoren und arealer Merkmale. Wichtige Fragen, die weiterhin behandelt werden, beinhalten Generalisierungen über Form und Funktion, bezüglich freier Formen, gebundener Morpheme und phrasaler Konjunktionen oder der zur Verfügung stehenden Kategorien adverbialer Subordinatoren, z. B. Präpositionen, Adverbien, Interrogative, Nomina etc. Nicht nur aufgrund der jahrelangen Beschäftigung des Autors mit den grammatischen Besonderheiten von adverbialen Konstruktionen der betreffenden Sprachen bietet das vorliegende Werk einen einzigartigen Einblick in die Mechanismen des Sprachkontaktes und der Areallinguistik. Historische, kulturelle und sozioökonomische Entwicklungen werden nicht außer Acht gelassen, der Fokus der Arbeit befindet sich aber eindeutig auf den neu gewonnenen linguistischen Erkenntnissen. REZENSIONEN: „The book […] is an inspiring case-study with a socio-linguistic inclination.“ (Stanislaw Pilaszewicz in „Studies of the Department of African Languages and Cultures“ 42/2008, 86-89) „This work provides building blocks for many further edifices.“ (Raymond Boyd in „Afrika und Übersee“ 90/2008/09, 281-291) „[...] this reviewer really liked the book. It deals clearly with intricate semantic domains in three languages and presents an innovative approach in the areal study of African languages, focusing on the borrowing of grammatical markers. It deserves to be on the shelf of typologists and linguists interested in African languages.“