Die Politik
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Band 4 der Neuen Folge der Reihe „Die Gesellschaft“ beschäftigt sich mit dem Thema Politik. Eine Untersuchung über die „völkerpsychologischen Bedingungen gesellschaftlicher Organisation“ nennt Alexander Ular seinen kulturvergleichend angelegten Essay über das Wesen der Politik und ihre Funktion in der modernen Gesellschaft. Was sich in Ulars Text entfaltet, ist jedoch weniger eine Theorie des Politischen als eine allgemeine Kulturtheorie. Bei Ular steht die Politik der Kultur feindlich gegenüber: Sie zwingt den Menschen unter eine oligarchische, autoritäre Herrschaft, die jedoch nichts anderes ist als die Inkarnation seiner ureigenen religiösen Bedürfnisse. Kultur ist gegenüber der Politik subversiv, begehrt gegen ihr Diktat auf und kündet von der individuellen Freiheit. Alle Politik, so Ular, ist Religion, und alle Politik gewordene Religion führt zur Entmündigung des Individuums. In Politik und Gesellschaft Chinas, so Ular, zeigt sich eine neue Zeit. Gunter Schubert kommentiert den Band von Ular aus einer heutigen politikwissenschaftlichen Sicht und kontrastiert Ulars Thesen mit der historischen Entwicklung Chinas. Nationalismus und Religion, so Schubert, spielen in China bis heute eine Rolle, ihre von Ular vorhergesagte Überwindung ist in dieser Form nicht geschehen – mit entscheidenden Folgen für den Begriff des Politischen.