Ellen Auerbach
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ELLEN AUERBACH wurde am 20. Mai 1906 als Tochter einer jüdischen Familie in Karlsruhe geboren. Bevor sie sich der Photographie widmete, studierte sie von 1924 bis 1928 zunächst in Karlsruhe und dann in Stuttgart Bildhauerei und Zeichnung. 1929 begann Ellen Auerbach eine Ausbildung bei dem Bauhaus-Photographen Walter Peterhans in Berlin und eröffnete dort wenig später zusammen mit Grete Stern das erfolgreiche Photostudio ringl + pit. Bereits 1933 emigrierte sie nach Palästina und gründete in Tel Aviv das Photoatelier Ishon, das sich auf Kinderportraits spezialisierte. Die arabischen Aufstände zwangen sie 1936, das Land zu verlassen. Über London gelangte sie schließlich in die USA. Ein großer Teil ihrer Photographien entstand auf zahlreichen Reisen, etwa nach Südamerika, Griechenland oder Mallorca. 1955/56 bereiste Ellen Auerbach gemeinsam mit dem Photographen-Kollegen Eliot Porter vier Monate lang Mexiko, um Kircheninterieurs zu dokumentieren. Ende der 1950er Jahre wandte sie sich einem gänzlich neuen Bereich zu: der Erziehungs- und Lerntherapie von Kindern, in dem sie noch über 20 Jahre arbeitete. Am 30. Juli 2004 starb sie im Alter von 98 Jahren in New York. Seit den 1970er Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen zunächst ihrer frühen Arbeiten in den USA, Argentinien und Europa. In den vergangenen Jahren erfuhr auch ihr photographisches Werk jenseits von ringl + pit seine späte Würdigung. Photographien von Ellen Auerbach (1906 – 2004) gelten heute als Ikonen der Avantgarde. Sie entstanden 1929 bis 1933 in ihrem Berliner Photostudio ringl + pit. 1933 veränderte die Emigration über Palästina und London nach New York ihr Leben inschneidend. In ihrer künstlerischen Arbeitsweise stehen nicht mehr kunstfertige Inszenierung und technische Perfektion im Vordergrund, sondern das photographische Festhalten des richtigen Moments auf der Suche nach dem Wesentlichen. In dieser Publikation werden die verschiedenen Stationen ihres künstlerischen Schaffens nachgezeichnet. Neben Ellen Auerbachs berühmten Arbeiten erweitern noch nie publizierte Vergrößerungen die Sicht auf ihr photographisches Œuvre. Ihr künstlerischer Nachlass befindet sich heute in der Kunstsammlung der Akademie der Künste, Berlin.