Johann Sebastian Bach
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Hermann Abert, bekannt als Mozart-Forscher, verfolgte in den 1920er Jahren den Plan einer groß angelegten Biographie über Johann Sebastian Bach, die das Standardwerk von Philipp Spitta ersetzen sollte. Sein Ziel war ein Bach-Bild, das einen geistesgeschichtlichen Ansatz analytisch ins Recht setzte und zugleich die Intention verfolgte, mit der Person Johann Sebastian Bachs der seiner Meinung nach moralisch wie geistig verderbten Gegenwart nach dem Ersten Weltkrieg ein Leitbild anzubieten. Doch konnte Abert vor seinem Tod nur noch die ersten Kapitel vollenden, die hier aus seinem bislang unbearbeiteten Nachlass vorgelegt werden. Dort fanden sich auch umfangreiche Tagebuchaufzeichnungen, in denen er seine eigene wissenschaftliche und kulturpolitische Position reflektiert (und seine Kollegen genau und keineswegs immer wohlwollend charakterisiert). In der Zusammenschau mit einigen weiteren, schon zu Lebzeiten publizierten Studien Aberts kann auf diese Weise sein Blick auf Bach rekonstruiert werden.