Anthropologie der Menschenrechte
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Das Anliegen dieses Buches ist es, die anthropologische Struktur der Menschenrechte ausfindig zu machen und diese im philosophischen Kontext zu verorten. Zur Explikation der hinter den Menschenrechten liegenden Menschenbilder wurde auf eine texthermeneutische Analyseform zurückgegriffen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, das Deutsche Grundgesetz und die Europäische Menschenrechtskonvention wurden hierfür hinsichtlich der Vorarbeiten in der Entstehungsphase (Auswertung von Wortprotokollen), des Textes der Proklamationen einschließlich der verschiedenen Formulierungsversuche der einzelnen Artikel, der höchstrichterlichen Rechtsprechung des die Proklamation in Rechtsrealität umsetzenden Gerichts sowie der Rezeption der Proklamationen in wissenschaftlicher Literatur einer Untersuchung unterzogen. Die für jede der untersuchten Proklamationen aufgefundenen, den Träger der verbürgten Menschenrechte charakterisierenden Menschenbilder konnten so in Vergleich zu philosophischen Positionen gesetzt werden. Eine Weiterentwicklung der Menschenrechte sollte um der praktischen Relevanz willen an der anthropologischen Struktur der stetig überarbeiteten Proklamationen orientiert sein und, den Thesen der Dissertation entsprechend, einerseits in Richtung einer konkreten Implementierung von Durchsetzungsmechanismen in den Rechtstext und andererseits in Richtung einer stärkeren Berücksichtigung von sozialen Belangen im Rechtekanon tendieren.