Circus Scribelli
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Norbert Weis befasst sich in diesem Werk auf populäre Weise mit 'lautstarken' Auseinandersetzungen zwischen Autoren und Kritikern im Allgemeinen und den großen literarischen Kontroversen im Besonderen, beginnend im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Indes, so der Autor in der Einleitung, gehe es dabei erst in zweiter Linie um das ›Was‹, um den Gegenstand der Streitigkeiten. 'Worum es hier in erster Linie geht, ist das ›Wie‹, ist die Art und Weise der Polemik, kurz: um Ungezogenheiten, serviert auf literarisch hohem Niveau. Zorn veredelt den Stil. Dass man den ausgesuchten Dreistigkeiten, mit denen sich Mitglieder der schreibenden Zunft immer mal wieder bedenken, mit Bewunderung, ja mit Vergnügen begegnet, lässt sich freilich nicht vermeiden; es liegt darin ein Reiz, den zu leugnen heuchlerisch wäre … In diesem Sinne kommen hier zu Wort: die Streitlust, die Ruhmsucht, die Missgunst, die Häme. Hier wird geschossen, gelästert, gepöbelt und gestänkert – das alles auf publikumswirksamste Weise. Beckmesser ist in seinem Element, dreht, von Posaunenklängen der Circuskapelle untermalt, seine Pirouetten. Hereinspaziert also ins Wunderland der Kanonaden, der Wortgefechte und Duelle! Hereinspaziert und Platz genommen in der Loge, wo vor uns, im Staub der Arena, die Wort-Artisten ihre Peitschen schwingen! Circus Scribelli gibt sich die Ehre!'