Anja Billing
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In ihren Bildern beobachtet die Berliner Malerin Anja Billing eine Welt, in der es Häuser gibt, Hütten, Berge, Bäume und Figuren. Aber nichts scheint zu geschehen, nichts sich zu erfüllen. Menschen werden einsam oder in Gruppen in unwirtlicher Landschaft gezeigt; Boten, die eine ungewisse Botschaft in eine ungewisse Welt tragen; Philosophen, gehüllt in Decken, auf einem Gipfel verharrend, schweigend; Arbeiter hoch oben auf einem Baugerüst, wartend in grünlichem Licht. – Es sind bemerkenswert zeitlose Bilder, die Anja Billing malt und in denen das Geschehen nicht eindeutig lokalisiert wird, mit Ausnahme des einen Ortes, den Menschen immer und überall bewohnen: das Haus. Anja Billing, gebürtige Großstädterin, hat mit dem einzeln stehenden Haus, selten auch einer Siedlung, ein weiteres Bildthema gefunden, mit dem sie die Unbehaustheit des Menschen thematisiert. Oft steht dieses Haus, gerade noch stabil, in zerberstender Landschaft. Anja Billing spielt in ihrer Malerei mit dem Gegeneinanderwirken von Kräften und schafft Gravitationszentren, die die Dynamik ihrer Malerei bestimmen. Dem drängenden Malduktus steht eine gebrochene, nuancierte, eigentümlich herbe Farbgebung gegenüber. Es sind Bilder, in denen sich die Welt in Malerei verwandelt und die den Betrachter in diese fremde und doch so nahe Welt entführen.