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The grim north series

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Zu den wenigen Künstlern, die sich derzeit mit den Wirkungsweisen der Untersicht beschäftigen, gehört die Fotografin Chris Dreier. Das Wunder, besser das Wundern das ihre schwarzweissgrauen Lochkamerabilder aus bodennaher Perspektive zeigt, besteht darin, dass die fotografierten Orte wie in einem Dornröschenschlaf erscheinen: Gibt es Zugang zu ihnen, oder bleiben sie verschlossen? Kann man sie wecken oder muss man sie schlafen lassen? Wird das Zwielicht, das in ihnen herrscht, verblassen, oder wird zunehmende Dunkelheit alles Sichtbare verschlucken? 'The Grim North' heisst ihre Fotoserie, und dieser Norden, mit seinem bleiernen Himmel und nassem Asphalt, den dunklen menschenleeren Straßen und versiegelt wirkenden Häusern, ist wirklich grimmig. Seine Orte heissen: Belfast, Derry und Berlin. Allesamt sind dies Orte, die von sichtbaren und unsichtbaren Begrenzungen, heissem und kaltem Krieg geprägt sind und in denen die Schatten Geschichten von Terror, Hass und Glaubensdogmatismen erzählen. Chris Dreier nähert sich ihnen unauffällig. Ihr Handwerkszeug besteht nur aus einer mittelgrossen Keksdose, in die ein Loch gebohrt ist, hinter dem ein niedrig empfindlicher Film darauf wartet, vierzig Minuten - oder länger - belichtet zu werden. Das ist alles. Wenn sie ein Motiv interessiert, stellt sie ihre Keksdose auf den Boden des Trottoirs oder des Straßenrands und das Einzige was Aufmerksamkeit erregen könnte, das ist ihr Warten.

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2008

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