Zwischen Stalin und Kafka
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Ernst Fischer sah sich nie als Politiker, sondern er pflegte sein Image als Intellektueller. Diese Biografie zeigt auf, wie diese Elemente miteinander verzahnt waren. In seinen philosophischen Überlegungen war er auf der Suche nach politischen Konzepten, um die Gesellschaft verändern zu können. Vor dem Hintergrund seines persönlichen Werdeganges wird ein Panorama der Ideengeschichte der kommunistischen Bewegung entworfen. Ernst Fischer bleibt als als Intellektueller in Erinnerung, der in theoretischen Auseinandersetzungen mit Dimitroff, Lukács und Togliatti seinen Standpunkt schärft. 1963 bildete sich ein entscheidender Bruchpunkt in Fischers intellektueller Entwicklung heraus: die Kafka-Konferenz in Prag. Auf dieser Konferenz wurde erstmals öffentlich die Frage der Entfremdung im Sozialismus debattiert. Eine Frage, in deren Beantwortung er zunehmend in Konflikt mit dem realen Sozialismus kam. Ernst Fischers intellektuelle Entwicklung ist eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der kommunistischen Bewegung. Die politischen Kämpfe dieser Bewegung bilden den realgeschichtlichen Hintergrund, vor dem seine geistigen Entwicklung erzählt wird.