Tout va disparaître
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Sie stehen vor ärmlichen Wellblechhütten in den Randzonen amerikanischer Großstädte, auf verschatteten Stiegen oder neben graubeigen Polstergarnituren, sitzen auf ungemachten Betten oder posieren ungelenk auf Autokühlern. Ihre Kleidung reicht von Jeans & Poloshirt über Nachthemd oder Unterwäsche bis zum Flitter, ihr Blick schwankt zwischen Trotz und Verunsicherung – und sie sind jung, teils noch Kinder. Hellen van Meene, 1972 im holländischen Alkmaar geboren und heute eine der meistbeachteten Photographinnen der Niederlande, findet – und erfindet – seit über zehn Jahren immer wieder neue Bilder, um der prekären Befindlichkeit von Heranwachsenden ein „Gesicht“, einen Ort zu geben. In vorsichtig inszenierten Posen und meist bei gedämpftem Licht in Farbe aufgenommen, bewegen sich ihre jungen Modelle zwar in ihrer jeweils vertrauten Umgebung, aber doch auch auf dem unsicheren Terrain der Pubertät, diesem physischen wie psychischen Schwebezustand zwischen Melancholie und Aufbruchstimmung, Selbstaufgabe und Neuerfindung. „New Photographs“, Hellen van Meenes drittes Buch in unserem Hause, enthält neben Portraitstudien, die in jüngster Zeit auf Reisen durch Europa und die USA entstanden sind, erstmals auch Interieurs, Stillleben und Panorama-Aufnahmen.